Die Schufa oder ähnliche Wirtschaftsauskunfteien begegnen jedem, auch wenn er es nicht bemerkt, im modernen Waren- und Dienstleistungsmarkt. Immer dann, wenn die Kreditwürdigkeit einer Person abgeklopft werden soll, ergeht eine Anfrage an eine solche Auskunftei. Ist man dort bekannt als jemand, der zu viele Schulden hat - oder schlimmer noch - Rechnungen nicht bezahlt, Vollstreckungsbescheide erhalten hat oder gar Insolvenz beantragte; dann fällt man als Kunde oftmals unter den Tisch. Das heißt, man wird als nicht vertrauenswürdig eingeschätzt und abgelehnt. Auch die Wohnungssuche ist davon betroffen. Die Schufa ist wie geschaffen, um Vermieter Mietinteressenten aussortieren zu lassen, die eine dubiose Vergangenheit mit sich herumschleppen.
Die Schufa begann als Gründung der Berliner Elektrizitätswerke in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als Elektrogeräte auf Raten verkauft wurden, aber nur an Kunden, die eine gute Zahlungsmoral besaßen. Das Prinzip fand rasch Verbreitung, denn als die Versandkataloge mit Ratenzahlungsmöglichkeiten aufkamen, entstand der Wunsch, eine Datenbank für den Zugriff durch alle Unternehmen zu schaffen, um sich vor Betrügern zu schützen, die sich Dinge schicken ließen und sie nicht bezahlten. Heute ist der Sitz der Schufa Holding AG (die Abkürzung hieß früher ‚Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) in Wiesbaden, die Rechtsform eine Aktiengesellschaft. Der Datenbestand soll 813 Millionen Daten betragen, die meisten zu Privatpersonen, seit 2004 wird aber auch die Bonität von Firmen überwacht. Speziell auf die Tätigkeit der Schufa gehen Impulse des gesetzlichen Datenschutzes zurück, wie die Notwendigkeit, sich von Kunden die Datenübermittlung an die Schufa bestätigen zu lassen.
Die Schufa und ihre Kunden sind an allem interessiert, was zur wirtschaftlichen Situation eines Dritten erhellend beiträgt, um seine Kreditwürdigkeit und sein Konsumentenverhalten zu beurteilen. Besonderes Augenmaß liegt auf Vertragswidrigkeiten im Zusammenhang mit Kreditgeschäften, Ratenkauf usw. Die Schufa speichert neben den Identitätsdaten, Wohnort und früheren Anschriften Kreditverträge mit deren Höhe und Laufzeit, vorhandene Kreditkarten und Konten, Verträge bei Telefonprovidern und Kundenkonten zu diesen Personen bei Handelshäusern. Hier lässt sich auch herausfinden, ob man eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat und ob man im Schuldnerverzeichnis steht, ob man in die Privatinsolvenz ging oder ob es einen Haftbefehl zur Erzwingung der EV gibt. Selbst Anfragen von Interessierten werden verzeichnet und aufgelistet. Die Schufa baut aus alledem ein Scoring zu jedem Schufa-Schuldnereintrag, das sie als Dienstleistung für Interessierte gesondert zur Beurteilung des Schuldners anbietet.
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Nach Geschichten über Mieter, die die Miete nicht bezahlen oder auflaufen lassen, über Mietnomaden, die das in Serie als Überlebenskonzept betreiben, und um sich Scherereien mit herauszuklagenden problematischen Mietern zu ersparen, greifen Vermieter zum obligatorisch preiszugebenden Schufa-Eintrag, um sich gegen all dies abzusichern. Das ist dann eigentlich eine Selbstauskunft des Mietinteressenten, die dieser auf Verlangen des erhofften Vermieters diesem zur Einsichtnahme aushändigt. Seit 2010 hat jeder Bundesbürger einmal im Jahr ein Recht auf eine kostenlose Abfrage seines Schufa-Eintrags. Und nicht nur dort, sondern auch bei anderen Auskunfteien dieser Art, etwa ‚Kreditreform‘ (seit 1990 zu Privatpersonen, vorher und weiterhin hauptsächlich zu Unternehmen). Vermieter bauen darauf, dass Mietinteressenten kooperieren und ihre Schufa-Auskünfte beibringen, da eine Weigerung fast gleichbedeutend mit einem begründeten Verdacht auf Belastungen wäre und den Interessenten damit aus dem Rennen um das Mietobjekt werfen würde. Die Schufa hat sich auf diese Art Verwendung für ihre Bonitätsauskünfte eingestellt und bietet vorgefertigte Auskünfte speziell für das Weiterreichen an Vermieter an. Darauf sind dann nicht alle genannten Informationen enthalten, sondern nur eine Auswahl. Und sie kosten Geld.
Zum Beantragen der Auskunft wendet man sich direkt an die Schufa, aber es gibt auch andere Stellen im Internet, die über ihre Seiten einen Online-Bonitäts-Check bei der Schufa anbieten. Wer nichts zu verbergen hat, spart sich die Gebühr für die ‚Vermieter-Bonitätsauskunft‘ und händigt seine eigene, kostenlose Auskunft dem Vermieter ein. Dasselbe gilt für ‚MeineSCHUFA‘ Pakete, die allesamt Geld kosten. Die einmal jährlich kostenlose Selbstauskunft gibt es auf verschlungenen Wegen über Menü-Punkt ‚Auskünfte‘, Punkt ‚Datenübersicht nach §34 Bundesdatenschutzgesetz‘, den Link ‚Mehr Infos und Bestellung‘ - und selbst jetzt noch bekommt man eine kostenpflichtige Auskunft für 18,50 Euro unter die Nase gehalten. Klicken Sie nur auf die Schaltfläche ‚Jetzt bestellen‘ unter der ‚kostenlosen Selbstauskunft nach § 34 BDSG‘ und sonst nichts. Noch die Sprache gewählt und das Formular ist endlich erreicht.
Immer wenn die Kreditwürdigkeit einer Person abgeklopft werden soll, ergeht eine Anfrage an die Schufa. Auch die Wohnungssuche ist davon betroffen. Die Schufa hilft Vermietern dabei Mietinteressenten mit negativer Kreditwürdigkeit auszusortieren.
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